Referenzen.
Schauen Sie sich um.

Kampfmittelerkundung rund um Gasmessstellen – eine besondere Herausforderung

Kampfmittelerkundung von Gasmessstellen in Friedrichshafen.

  • Auftraggeber / Bauherr
    Stadt Friedrichshafen, Stadtbauamt
  • Bohrmeter
    6 Tiefensondierungen x 6 m
  • Projektlaufzeit
    1 Tag

Einen interessanten Auftrag im Bereich Kampfmittelerkundung setzte BauGrund Süd im Januar dieses Jahres für die Stadt Friedrichshafen um.

Zur Methangasbeobachtung mussten vor und während des Bauvorhabens „Sanierung Graf-Zeppelin-Haus“ im Baubereich „Pumpenhaus mit Kanal zum Yachthafen“ unter der Erde sechs Gasmessstellen eingerichtet werden. Da im Bereich der notwendigen Messstellen Kampfmittelverdacht bestand, waren vorab alle Bohrpunkte hinsichtlich Kampfmittelverdacht zu überprüfen und freizugeben.

Den Auftrag erhielt BauGrund Süd als entsprechend qualifiziertes Fachunternehmen und nahm hierfür sechs Tiefensondierungen zur Kampfmittelerkundung vor. 

Entscheidend für die Berechnung der Erkundungstiefe in solchen Fällen ist die Geländeoberkante von 1945 und das Wissen, dass Abwurfmunition bis zu 6 m unter der Erde liegen kann. Da das Gelände beim Graf-Zeppelin- Haus nach dem Zweiten Weltkrieg um 4 m aufgefüllt worden war, betrug die Erkundungstiefe hier 10 Meter unter Geländeoberkante. Allerdings kann von der Oberfläche aus maximal bis in Tiefen von 6 Metern gemessen werden. Deshalb wurden im vorliegenden Fall Tiefensondierungen mit 10 Metern Bohrtiefe ausgeführt.

Diese Bohrungen wurden im besonders schonenden, nur drehenden Rotationstrockenbohrverfahren vorgenommen. Nach Abschluss der Bohrungen wurden in den Bohrlöchern Kunststoffpegel als Schutzverrohrung eingebaut und im Anschluss die Kampfmittelsonde zur Erkundung auf die erforderlichen 10 Meter abgelassen. Da der Bohrbereich mit Asphalt versiegelt war, musste diese Schicht zunächst aufgebrochen werden.

Kampfmittelerkundung an sich ist schon eine sehr sensible Arbeit. 

Bei diesem Auftrag kam noch eine weitere Herausforderung mit ins Spiel: Da es um Vorbohrungen für Gasmessstellen ging, war davon auszugehen, dass die Gefahr von Methangaszutritten besteht. Hier galt es auf zweierlei Weise vorzubeugen. Erstens  waren während der Bohrungen an den sechs Bohrlöchern und im Umfeld kontinuierlich Messungen auf Methan, Schwefelwassersoff und Sauerstoff durchzuführen, um zweitens bei einer Überschreitung der Auslöseschwelle für Methan ein Gebläse einzusetzen. Diese sogenannte Bewetterung (blasend mit Seitenkanalverdichter) stand aus Sicherheitsgründen in entsprechendem Abstand zu den Bohrarbeiten und war mit einem langen Schlauch ausgestattet, der direkt an der Baustelle endete. Im Falle eines Methanzutritts hätte das Gebläse über den Schlauch das Gas vom Bohrloch und Bohrgerät weggeleitet. 

Der Auftrag wurde innerhalb eines Tages begonnen und mit Erfolg ausgeführt, Kampfmittel und Gasaustritte wurden nicht verzeichnet.