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Schlagkraft überzeugt: Drei Lose für U5 Erweiterung von Pasing bis Freiham.

Bohrungen für Erweiterung des Münchner Nahverkehrnetzes.

  • Auftraggeber / Bauherr
    LH München, Baureferat Ingenieurbau J113 -
    U-Bahn- und Tunnelbau
  • Bohrmeter
    42.800 lfm / 85 Bohrungen beauftragt, 2.500
    lfm / 77 Bohrungen ausgeführt
  • Projektlaufzeit
    Oktober 2024 bis April 2025

Im Zuge der Erweiterung des Nahverkehrsnetzes wird in München die U5 Strecke verlängert. BauGrund Süd war bereits im vergangenen Jahr für die West-Verlängerung mit einem Los beauftragt, wir berichteten im BGS Spezial 12/2024. 

Vergangenen Herbst erhielt BauGrund Süd von der Landeshauptstadt den Auftrag für drei weitere Lose. Es ging um die vertiefende Vorerkundung der geplanten Bahnhöfe und U-Bahn-Trasse vom Bahnhof Pasing bis Freiham-Zentrum. Bei der Ausschreibung überzeugte BauGrund Süd neben exzellenter Fachexpertise damit, das große Vorhaben mit 77 Bohrungen (2.500 lfm) auf einer Strecke von 4 km Luftlinie in kurzer Bauzeit sicher und erfolgreich zu stemmen. Hier braucht es ein Unternehmen von Schlagkraft.

So wurden zwischen Oktober 2024 und April 2025 die Erkundungsbohrungen bis in rund 20-40 m und vereinzelt bis in 52 m Tiefe ausgeführt. Bei jeder Bohrung waren diverse Bohrlochversuche (BDP, BAV, Sickerversuche) und eine Vielzahl an hochwertigen Bodenproben (UP, Liner, Wachsproben) beauftragt. In vielen Bohrungen wurden zur Ermittlung bodenmechanischer Parameter sogenannte Bohrlochaufweitungsversuche (BAV) ausgeführt. Da dies meist in wenig standfesten Tertiärsanden stattfand, war hier besonderes Feingefühl und spezielle Bohrtechnik erforderlich. Anschließend wurden die Bohrungen zu Grundwassermessstellen ausgebaut, überwiegend als 5 Zoll-Messstellen, teilweise in Paaren in etwa 10 m Abstand für die spätere Geophysik. 

Zudem wurden sechs 10 Zoll-Versuchsbrunnen eingerichtet. Die Bohrungen erfolgten in den oberen Bodenschichten mittels Rammkernverfahren (DN 219 bis 419), in den tieferen Schichten wurde das Rotationsbohrverfahren (DN 146) angewendet. Abschließend  wurden alle Messstellen klargepumpt und mit Kurzpumpversuchen, teils mit Wasserprobenahmen, die Wasserdurchlässigkeit des Untergrunds ermittelt. Eine Anforderung war, dass die Bohrproben bis zu den Laborprüfungen dauerhaft konserviert bleiben. Deshalb wurden sie vor dem Transport zu den Gutachter-Laboren mehrfach gut verpackt und in Wachs gegossen. Ebenso zum Auftrag gehörte das Herstellen der Abschlussbauwerke (unterflur, überflur) meist in Asphalt.

Entsprechend der großen Anzahl an Bohrstellen entlang der 4 km langen Trasse, die zum Teil durch Wohngebiete führt, war baustellenlogistisches Geschick gefragt. Um einen reibungslosen Ablauf von Ver- und Entsorgung (Bohrgut, Spülung,  Ausbaumaterialien, Pumpwasser) zu gewährleisten, mussten zum Beispiel vorab Verkehrssicherungen mit Halteverboten eingerichtet werden. Zeitweise waren sechs Bohrgeräte, drei Pumpmeister, ein Baggerfahrer und drei Bauleiter gleichzeitig im Einsatz. Die meisten Bohrstellen befanden sich an Hauptverkehrsstraßen, teils in Grünflächen mit besonderen Schutzauflagen. Die Landeshauptstadt München baut den öffentlichen Nahverkehr in den nächsten Jahren Schritt für Schritt weiter aus. Dem Ausbau der U-Bahn  kommt dabei zentrale Rolle zu: Die U5 nach Pasing befindet sich mit drei U-Bahnhöfen und rund 3,8 Kilometer Strecke bereits im Bau – und wird anschließend bis nach Freiham verlängert. 

Weitere Informationen unter: https://www.ubahnbau-muenchen.de