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Zweifach Expertise: Kampfmittelund Bodenuntersuchung für PVAHochterrasse neben Flughafen

Baugrunderkundung für PVA-Hochterrasse in Memmingen.

  • Auftraggeber / Bauherr
    e-con AG
  • Bohrmeter
    12 m RKS; 42 m DPM (mittelschwere Rammsondierung)
  • Projektlaufzeit
    Mai bis August 2024

Angrenzend an den Flughafen Memmingen entsteht in Ungerhausen eine rund 20 ha große Photovoltaikfreiflächenanlage mit einer Leistung von 26,31 MWp. Bauherr ist die e-con AG aus Memmingen. Im Vorfeld des Bauvorhabens war BauGrund Süd sowohl mit der Kampfmittel- als auch mit der Bodenuntersuchung beauftragt. 

Das zu erkundende Grundstück liegt direkt am Flughafen Memmingen, der während des Zweiten Weltkrieges wiederholt Ziel von Luftangriffen und Bombenabwürfen war. Aufgrund der Auswertung von Luftbildaufnahmen und dem daraus resultierenden Verdacht auf blindgegangene Kampfmittel wurde eine computergestützte Oberflächensondierung mit GPS und Datenaufzeichnung ausgeführt, um die Flächen genau unter die Lupe zu nehmen. Bei der Kampfmitteluntersuchung wird die vektorielle Verzerrung des Erdmagnetfeldes durch eisenhaltige Störkörper ermittelt. Die Störkörper sind ein Hinweis auf Munition. Hierbei wurden in Summe 358 Befunde festgestellt. Diese festgestellten Anomalien wurden im Zeitraum von Januar bis März 2024 mittels Bagger angegraben und händisch freigelegt. Glücklicherweise wurde lediglich Munitionsschrott sowie ziviler Schrott vorgefunden. Funktionsfähige Kampfmittel waren nicht gegeben und die Kampfmittelfreigabe konnte erfolgen.

Das war dann der Startschuss für den anschließenden BauGrund Süd-Auftrag. Zwischen Mai und August 2024 wurde die Baugrunderkundung für die PVAHochterrasse durchgeführt. Sie beinhaltete vier Rammkernsondierungen in je 3 m Tiefe und 14 mittelschwere Rammsondierungen in je 3 m Tiefe. Zusätzlich wurde der spezifische Erdwiderstand bemessen. Dieser Parameter beeinflusst die Analytik und Bewertung auf stahlkorrosive Eigenschaften der Böden. Da die Ständer der PVA-Anlage aus verzinktem Stahl sind, möchte man sicher gehen, dass die Bodenbeschaffenheit dafür geeignet ist und den Stahl nicht angreift. Ebenso durchgeführt wurden bodenmechanische Laborversuche. 

Es ging darum, unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen eine präzise Rammtiefenberechnung für das geplante Fix-Tilt-System der PVA-Hochterrasse zu erstellen. Entscheidend ist, dass das aufgeständerte System ausreichend in der Tiefe verankert wird. Gleichzeitig ist jeder Zentimeter Stahl, der in die Erde gerammt wird, ein Wirtschafts- und Ressourcenfaktor. Die detaillierte Rammtiefenberechnung von BauGrund Süd, maßgeschneidert auf die geplante Unterkonstruktion des Fix- Tilt-Systems (aufgeständertes System), sichert die Stabilität ab und bietet ein Ergebnis, das Kosten spart. Dies ist auch deshalb von Vorteil, weil sich die Wahrscheinlichkeit, auf verdichtete Bodenschichten zu treffen erhöht, je tiefer man ins Erdreich dringt. Das wiederum kann die Bauzeit erheblich verlängern.